Türkei Teil 9 Kappadokien

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Gleich der erste Stellplatz in Kappadokien verschlug uns fast den Atem: Direkt auf einem Plateau mit Blicks ins Tal und über die ganze Szenerie von Göreme am Fusse von Uçhisar mit seinen unterirdischen Wohnungen. Ganz im Hintergrund der 3.917m hohe Vulkan Erciyes Dağı, dessen Vulkanasche sich über jahrtausende zu weichem Tuffstein verdichtet hat, der sich leicht zum Bau von Höhlen bearbeiten lässt. Wir konnten uns kaum satt sehen.

Gleich am nächsten Morgen (gegen 5:00 Uhr) waren wir auf den Beinen, um das Spektakel von mehr als 100 Heissluftballons zu beobachten. Bei Sonnenaufgang stiegen sie langsam in die Luft und trieben über die märchenhafte Landschaft.

Die nächste Nacht verbrachten wir direkt auf einem Startplatz der Heissluftballons in Göreme. So konnte ich den Start vor Ort mit eigenen Augen beobachten. Wir selbst hatten keine Ambitionen, einen solchen Flug mit zu machen. Uns ist es sehr wohl dabei, wenn alle 4 Räder bis auf den Boden reichen. Es ist schon ein unglaublich touristisches Spektakel: überall wuseln Kleinbusse, Hänger mit Ballonkörben, Quadkollonnen, Pferdetouren und Landrover-gruppen. Und es ist gerade der Beginn der Vorsaison!

Viel beschaulicher gestaltete sich unsere Erkundung von Uçhisar, der größten Höhlenfestung mit dessen Hausfelsen, einem der besten Aussichtspunkte. Auch unsere Wanderung durchs “love-valley” verlief sehr entspannt. Hier waren wir fast alleine unterwegs und mussten schauen, dass wir den Weg zum Ausgang des Tales fanden. Woher der Name dieses Tales kommt, erklärt sich beim betrachten der skurielen Felsformationen sicherlich von selbst.

Natürlich gehört auch die Besichtigung des “Open-Air-Museums” von Göreme bei einem Besuch in Kappadokien ins Programm. Die teilweise gut erhaltenen Felsenkirchen dienten verfolgten Christen ab dem 11. Jhdt. als Zufluchtsstätten.

Die Feenkamine im Pasabagi-Tal und die Wohnungen, Weinpressen, Kirchen und Klöster im Zelve-Tal sind ebenso einen Besuch wert. Manches hier war abgesperrt, da es einsturzgefährdet ist. Diese Sehenswürdigkeit ist touristisch nicht so stark besucht, so konnten wir sehr entspannt alles in Ruhe erkunden. Zwischendurch mussten wir mal nen Tag Pause einlegen, um all die neuen Eindrücke zu verdauen und zu sortieren. Wir sind ein paar kleine offroad-Touren gefahren, essen gegangen, auf einen Aussichtsplateau spaziert und haben uns abends vor dem starken Wind im Tal von Göreme auf einem geschützten Platz für die Nachtruhe begeben.

Die letzte Wanderung ging am red-, bzw. rose-valley entlang. Bei herrlichem Sonnenschein genossen wir die erwachende Natur. Überall begannen die Bäume auszuschlagen. Den richtigen Weg zu finden, fanden wir nicht ganz einfach. Ein paar Mal mussten wir umkehren, weil uns Metalleitern nicht geheuer waren oder es zu steil bergab ging. Zum Schluss erreichten wir noch eine völlig unscheinbare Felsenkirche mit überraschend gut erhaltenen Wandmalereien. Ein frisch gepresster Granatapfelsaft verlieh uns vor dem Rückweg wieder neue Kräfte.

Da wegen des starken Windes die Heissluftballons nicht mehr starten konnten, war es für uns möglich, einen gut geschützten Platz im Tal für ruhige Nächte zu nutzen. Nun geht es weiter Richtunhg Norden. Ziel ist das Schwarze Meer. Die zurückliegende Woche gehört sicherlich zu den beeindruckendsten Erfahrungen unserer bisherigen Reise.

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