Highlights auf der Heimreise

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Berg der Kreuze

Das erste Highlight für uns war der „Berg der Kreuze“ nördlich von Šiauliai in Litauen. Allein der Anblick tausender Kreuze hat uns berührt. Spannend ist aber auch die Geschichte dieses bedeutungsvollen Ortes: Schon im 12. Jhdt. gefand sich auf dem Hügel eine Burg, die vom Deutschen Orden im Jahre 1348 niedergebrannt wurde. Im 19. Jhdt. begannen umliegende Bewohner damit, Kreuze auf dem Hügel aufzustellen. Sie wollten verstorbenen Menschen gedenken und Gott auf die Weise um Gesundheit und ein langes Leben bitten. Mehrfach wurde der Berg der Kreuze zerstört. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs, als Litauen wieder Sowjetrepublik wurde, gedachte man am Berg der Kreuze auch der auf Geheiß Stalins in den asiatischen Teil der Sowjetunion verschleppten Litauer. Doch immer wieder auch wurden die Kreuze von der Sowjetmacht zerstört und entfernt. Und immer wieder entstand der Gedenkort neu und größer als zuvor. So ging es weiter bis zur Unabhängigkeitserklärung Litauens. Noch im selben Jahr standen schon 40.000 neue Kreuze auf dem Berg. Nach der Anerkennung der Unabhängigkeit durch die Sowjetunion am 6. September 1991 herrschte auch am Berg der Kreuze Frieden.

Es war für uns ein besonderes Erlebnis, das Symbol des Todes von Jesus als ein so starkes Zeichen zu sehen. Für uns bedeutet es auch: Jesus ist für uns gestorben. Er trägt die Last der ganzen Menschheit (unseren Egoismus, Machthunger, Unfähigkeit mit der Schöpfung verantwortungsvoll umzugehen, …). Er als Gott hat sich erniedrigt und die Macht des Teufels besiegt.

Olsztyn (Allenstein) in Masuren

Die größte Stadt in den Masuren ist eng verbunden mit dem Astronomen und Domherrn Nikolaus Kopernikus (1473–1543), der von einer eindrucksvollen Burg aus die Besitztümer des Ermländischen Domkapitels verwaltete. Kopernikus wurde besonders dadurch berühmt, dass er behauptete, die Erde sei ein Planet, der sich um seine eigene Achse drehe und sich zudem wie die anderen Planeten um die Sonne bewege. Dies stand im krassen Widerspruch zur damaligen Lehre der Kirche, in der die Erde das Zentrum sei, um das sich alle Planeten drehen. Wir waren grad an einem Sonntag Nachmittag in der Altstadt und konnten uns in die dort flanierenden Familien einreihen.

Schiffshebewerke im Oberlandkanal

Eine ganz besondere Attraktion fanden wir in Buczyniec am Oberlandkanal. Hier werden die Schiffe auf Gestelle verladen und den Berg hoch gezogen – und das ganze noch klimaneutral mit Wasserkraft. Wir hatten das Glück einen Stellplatz direkt an einem der 5 Rampen zu finden. Natürlich haben wir uns eine Dampferfahrt über alle 5 Rampen, die einen Höhenunterschied von über 100m !!! überwinden, nicht nehmen lassen. Wir staunten nicht schlecht, was ein preußischer Ingenieur hier geleistet hatte.

Gdansk – Danzig

Den Abschluss bildete der Besuch von Gdansk, dem früheren Danzig. Wir waren völlig überrascht von dieser tollen Stadt. Die Altstadt ist behutsam neu aufgebaut worden. Die Architekten orientioerten sich an den früheren Speicherhäusern. Wir brauchten zwei Tage, um uns satt zu sehen, einige tolle Restaurants zu genießen, die gigantisch große Marienkirche zu besuchen und durch die vielen kleinen und großen Gassen zu schlendern. Danach brauchten wir erst einmal etwas Erholung auf einem ruhigen Stellplatz.

Nach diesem Besuch merkten wir aber auch, dass wir mittlerweile wieder soviel gesehen und erlebt hatten, dass wir irgendwie reisemüde wurden. Zudem wurde das Leben im Zelt jetzt auf Dauer auch etwas mühsam, gerade, wenn es mal wieder regnet oder die Nächte kühler werden. So entschlossen wir uns, zügig nach Hause zu fahren. Heute Abend kamen wir wohlbehalten an. Im nächsten Beitrag könnt ihr dann ein kleines Resümee lesen, wie wir das Reisen mit unserem G im Dachzelt erlebt haben.

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