Der Möbelbau

In meiner Kindheit durfte ich meinem Onkel, der Schreiner war, immer mal wieder zur Hand gehen. Als Hauseigentümer gab es natürlich auch hi und da etwas zu reparieren. So haben wir langsam etwas Erfahrung gesammelt. Doch der Schritt, den ganzen Innenausbau selbst zu machen kostete schon etwas Mut und auch ein paar Anschaffungen. Eine Tischkreissäge, Bohrmaschine, Akkuschrauber, Oberfräse und Exzenterschleifer hatte ich schon, eine Lamello-Fräse sowie Flex, Nietmutterzange, … mussten erst noch angeschafft werden. Unser erster Ausbau von „Willi“ hat uns soviel Spaß gemacht, dass wir nun den Mut haben, ein zweites Fahrzeug mit anderen Materialien auszubauen. 

Tisch

Der Tisch wird wieder wieder asymetrisch klappbar mit passenden eingelassenen Scharnieren. Diesmal hab ich mir eine Schablone für die Oberfräse gebaut, die ein präziseres einlassen der Scharniere ermöglicht. Ergänzend zum Frunier aus Zirbe sind verschiedene stabile Möbelstücke, z.B. Tisch, Arbeitsplatte, Trittstufe, … aus Akazienholz vom Bauhaus.

Pushlocks & Schubladen

Da alle Türen und Klappen bei Fahrten im Gelände gut geschlossen bleiben müssen, haben wir uns für solide und etwas größere Phushlocks der Firma southco entschieden. Die Klappenhalter (Hettich) sind so stabil, dass sie gar keine zusätzlichen Pushlocks brauchen. Die Hochschränke haben zudem eine kleine Leiste, sodass der Inhalt erst gar nicht an die Klappe drücken kann. Die Schubladen haben wir wieder fertig bei ikea gekauft (gibt es leider nur in 40er und 60er Breite). Einzelne Schubladen müssen wir uns selbst anfertigen. 

Beleuchtung

Hier setzen wir wieder voll auf die Lumicoin Lampen von travel-lighting.de. Im letzten Mobil haben die super funktioniert. Sie sind sehr wertig gebaut und kaum sichtbar. Dieses Mal testen wir ein paar andere Varianten.

queensply - Leichtbauholz

Da Kermit deutlich leichter werden wird, verwenden wir ein ganz besonders leichtes Holz für den Möbelbau. Es heisst Queensply und kommt vom platten-laden.com. Es wiegt im Vergleich zu “normalem” Multiplex aus Birke gerade mal die Hälfte. 16mm Multiplex in Birke wiegt ca. 650kg/m3, das 16mm Queensplay Zirbe nur 320-350 kg/m3 also 6,08kg/qm und damit die Hälfte. So sparen wir knapp 200kg im Möbelbau. Das geringere Gewicht hängt natürlich mit einer geringeren Dichte und damit einer geringeren Stabilität und Schraubfestigkeit zusammen. Wir verwenden das unbearbeitete Holz für alle Flächen, die nicht sichtbar sind. Für alle Korpusse das in weiss HPL beschichtete und für die Fronten ein Echtholzfunier in Zirbe. Da das Holz weicher ist, muss ich beim schrauben schon deutlich behutsam vorgehen. Die Anzugsdrehmomente sind viel geringer. Ich nutze teilweise „Euroschrauben“, die haben einen dickeren Durchmesser (zB bei den Klappen der Hochschränke, die viel bewegt werden). Bei unserer Tischplatte teste ich sog. Rampamuffen oder Eindehmuffen, die noch dicker sind und in die z.B. der Tischfuß mit einem Gewinde eingeschraubt wird. Wir sind immer wieder am Lösungen suchen, um den bestmöglichen Kompromiss von Gewicht und Stabilität zu finden, z.B. „Wie konstruieren wir die Einstiegsstufe ins Bett, unter der noch eine Schublade untergebracht sein soll?“ „Wie können wir den Gasbackofen stabil befestigen, der eigentlich nur auf seinen Aluprofilen auf der Küchenplatte hängt? Weiterer Nachteil: Im Zirbenholz gibt es teilweise offene Astlöcher – wohl produktionsbedingt. Der Platten-Laden schreibt: „Produktionsbedingt müssen offene Äste akzeptiert werden und können nicht reklamiert werden.“ Wir versuchen diese auf die Rückseite zu platzieren. Beim sägen staubt das Zeug extrem – ich trage sonst nie Mundschutz aber hier muss es sein, um nicht in einem Hustenanfall zu enden:-). Das schleifen der offenen Multiplexkanten gibt kein so schönes/einheitliches Ergebnis wie bei unserem früheren Material (hochwertiges Birke-Multiplex). Ich schleife zum Schluss mit 180er. Nach dem Ölen werden die Kanten aber deutlich schöner und stabiler. Die Funieroberfläche sieht danach wirklich toll aus.

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DEr Stein wird einen Teil der Seitenwand schmücken

Die Sitzgruppe

Hat sich im Willi bestens bewährt – viel angenehmer als eine Dinette: beide können drauf lümmeln, durch den klappbaren Tisch ist immer genügend Platz. Wir haben sie auf ein Podest platziert, um noch mehr Stauraum zu gewinnen. Sie ist in einer L-Form (mit Verbreiterung) gestaltet. In den Sitzbänken ist die Heizung eingebaut und viel Stauraum nutzbar. Der Tisch ist eine Eigenkonstruktion. Die Platte ist asymmetrisch auf beiden Seiten zu klappen. Die Polster werden wieder von meiner Frau Renate genäht – eine wahre Künstlerin in diesem Bereich – ebenso natürlich die Sitzkissen. Auf der Vorderseite beim Durchgang werden wir wieder ein klappbares Podest platzieren, sodass die Sitzbank verbreitert wird und man aber trotzdem den Kühlschrank öffnen kann.

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neue Farben der Sitzgruppe

Günstig & effektiv

Unsere Küche

Da wir sehr gerne selbst kochen und besonders die lokalen Spezialitäten immer gerne genießen, war für uns die Küche besonders wichtig. Es gibt nichts schöneres, wie auf einem lokalen Markt einzukaufen und frischen Fisch, Meeresfrüchte, Gemüse oder Wein zu genießen. Die Küchenzeile besteht aus vielen Schubladen, die wir bei ikea bezogen und danach mit einer eigenen Front bestückt haben. Leider gibt es sie nur in fixen Größen (40/60/80cm). 

Spüle und Wasserhahn sind wieder aus dem Hausbereich. Zum Kochen haben wir uns wieder für den Triplex von Thetford entschieden. Schon im Willi haben wir die Möglichkeit genossen, Brötchen aufzubacken oder eine Pizza oder Kuchen zu backen. Er hat drei Flammen und einen Backofen (und sieht sehr gut aus). Auch beim Kühlschrank bleiben wir beim Kissmann KB 130 ENI allerdings diesmal mit dem Wärmetauscher an der Rückseite un nicht durch das kleine Gefrierfach, das wir eh nie nutzen.

Im Eingangsbereich wird wieder eine klappbare Verbreiterung der Arbeitsplatte platziert: sehr praktisch, besonders wenn man zu zweit kocht (Halterung: 1 Paar SO-TECH Klappkonsolen).

Kühlschrank

Kissmann KB 130 ENI – diesmal ohne Gefrierfach

Herd

Wir nutzen wieder den Triplex von Thedford

Spühle

Dieses Mal aus Edelstahl (wegen dem Gewicht)

Klapperweiterung

So gibt es mehr Arbeitsfläche