Auf dem Weg ins Baltikum

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Vor gut einer Woche sind wir Richtung Baltikum aufgebrochen. Die ersten 10 Tage liegen bereits hinter uns und wir gewöhnen uns zunehmend an den begrenzten Platz. Nur 4 Gewürze und eine Kiste mit Kleidung pro Person schränken schon etwas ein. Wir haben uns auf das Wesentliche reduziert. Mit den Abläufen (Dachzeltauf- und abbau, Toilettenzelt, Stühle, Tisch, Küche …) kommen wir zunehmend stressfreier klar. Dazu muss man aber auch sagen: Bisher hatten wir aber meist nur gutes Wetter! Manchmal fehlt uns etwas die Privatsphäre. Das Leben findet nur draussen statt. Nachts haben wir nur ein Zeltstoff als “Schutz”. Wir sind echt überrascht wie kalt es abends draussen ist. Wahrscheinlich müssen wir mit warmen Jacken noch aufrüsten. Im Bett wird es glücklicherweise schnell warm und wir schlafen überraschend gut. Das fahren im “G” ist natürlich sehr luxuriös (tolle Sitze und Federung, Automatik, 211PS, Klima, …). Besonders bei schlechten Straßen macht sich die Federung sehr positiv bemerkbar. Es ist einfach eine ganz andere Art zu reisen wie mit einem Expeditionsmobil – hat aber auch einen ganz speziellen Reiz.

Für die vor uns liegenden ca. 2000km in Baltikum nehmen wir uns mind. 2-3 Wochen Zeit. Es wird durch Ostdeutschland über Polen mit einem Stop in Masuren (NO-Polen) gehen. Die ersten beiden Fixpunkte waren noch recht profan: Wir wollen den Rost am Fahrgestell unseres Fahrzeugs beseitigen und entsprechend konservieren. Dazu haben wir zwei Anbieter besucht, die beide der Meinung sind, dass unser Fahrzeug dem Alter entsprechend (10 Jahre) sehr gut dasteht. Bei Micha (einem guten Bekannten, der unseren Vario umgebaut hat) konnten wir an seinem wunderschönen Teich unsere erste Nacht in traumhafter Umgebung genießen. Dann ging es zu unserem Fahrzeugbauer (4wheel24), um unsere Kabine – sie steht mittlerweile bei ihm auf dem Hof – zu vermessen, um den Dusche/Abwassertank bestellen zu können. Nach einer etwas nervigen Nacht in Kreuzwertheim (Jugendliche grölen zwischen 2:00 und 3:00 auf dem Platz rum) geht es weiter Richtung Ostdeutschland.

Nach einem Stopp irgendwo in Thüringen auf einem fast verlassenen Ferienlager ging es nach Dresden. Für diese tolle Stadt haben wir uns gleich mehrere Tage Zeit genommen. Höhepunkt war ein Gottesdienst in der Frauenkirche mit anschließenden Erklärungen zum Gebäude und einem Orgelkonzert in der Kreuzkirche, die 1989 im Rahmen der “friedlichen Revolution” eine ganz entscheidende Rolle spielte.

Nach soviel Kultur und Geschichte zogen wir weiter in den Spreewald. Von diesem Landstrich hörten wir zum ersten Mal in dem Film “goodbye Lenin”. Auf einem wunderschönen abgelegenen Stellplatz direkt an der Spree brachen wir zu einer eintägigen Paddeltour durch die Kanäle auf. Das Wetter spielte super mit und machte diesen Tag in dem wie ein verwunschener Urwald anmutenden Kanälen zu einem ganz besonderen Erlebnis.

Da wir keine Lust darauf hatten, uns an der Ostsee durch Massen an Touris zu drängeln, bogen wir rechts ab nach Polen. Hier besuchten wir die weltgrößte Christus Statue in Swiebodzin. Ich hatte keine Ahnung, dass die dort steht – den Tipp bekamen wir bei der Abfahrt im Spreewald vom Eigentümer des Bauernhofes, auf dem wir standen. “Christus vincit” – Christus siegt steht auf dem Schild unterhalb der Statue. Auch wenn es momentan in unserer Welt eher düster aussieht, ist es doch eine große Hoffnung, zu wissen, dass er der Allmächtige, der Sieger, ist und wir mit ihm und zu ihm unterwegs sind. Ein weiterer Aufenthalt an der Weichsel brachte uns unserem ersten Ziel, den Masurischen Seen näher. Davon im nächsten Post dann mehr.

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