Kroatien – Norden

KroatienN-höhepunkt-8

In Kroatien angekommen, werde ich immer wieder an meine früheren Fahrradreisen erinnert, die ich geleitet hatte. Meist in Rijeka charterten wir einen Motorsegler und dann ging es mit ca. 25 Teilnehmern mit dem Schiff von Insel zu Insel, die wir dann mit dem Fahrrad erkundeten.

Doch jetzt in der Nachsaison wirkt hier alles wie ausgestorben: fast alle Campings sind geschlossen, ebenso die meisten Restaurants. Die Promenaden gleichen Geistertstädten. Corona sorgt für den Rest an Distanz und so kamen wir bisher nur selten mit Einheimischen in Kontakt. Beim Spaziergang durch die Altstadt von Zadar waren wir fast alleine unterwegs, was auch am kalten und nassen Wetter gelegen haben könnte.

Meist sind wir auf der D8, der Strasse direkt an der Küste entlang, unterwegs. Sie schlängelt sich durch unzählige Buchten, immer entlang des einerseits steil ansteigenden Dinarischen Gebirges andererseits der Mittelmeerküste. Vieles erinnert uns dabei an Norwegen. Anfangs leider auch das Wetter.

Die Suche nach einem passenden Stellplatz ist öfters eine Herausforderung, da die Dörfer steil am Berg liegen und die Strassen meist sehr schmal sind. Einmal sind wir in einem Parkplatz am Hafen fast stecken geblieben – nur um Zentimeter kam ich noch um die Kurve und wieder raus in breiteres Terrain. Ein weiteres Mal ging es in ein Wohngebiet und von Kreuzung zu Kreuzung wurde es schmaler, bis hier kein Durchkommen mehr möglich war. Wie aber jetzt wieder rauskommen? Glücklicherweise fuhr ein Kleinlaster nach einiger Zeit weg, sodass wir doch noch durchkamen. In der Zufahrt zu diesem Stellplatz – im Hinterhof eines Wohnhauses – musste ich sogar die Spiegel einklappen. An einem Stellplatz hörten wir abends immer wieder irgendwelche Geräusche ums Auto, bis ich die Tür öffnete und drei Wildschweine entdeckte, die wohl den Abfall unserer Vorgänger direkt am Platz durchwühlten.

Nach den ersten kalten und nassen Tagen wechselte das Wetter des Nachts mit einem stürmischen Übergang: Die „Bora“, ein berühmt berüchtigter Fallwind blies die Wolken davon – allerdings mit der Nebenwirkung, dass wir kaum ein Auge schlossen vor lauter tosen und wackeln unseres Willis. Nun herrscht sonniges Wetter und so soll es wohl die nächsten 10 Tage auch bleiben. Es ist einfach herrlich, wenn alles in der Sonne erstrahlt. Ich hätte nicht gedacht, dass das Wetter einen so starken Einfluss auf unser Gefühlsleben haben könnte. Zum ersten Mal konnte ich meine Sonnenbrille!!! aufsetzen.

Nach der Nordrunde haben wir ja einige technische Verbesserungen vorgenommen:

  • Die neuen Lithium-Eisenphosphat-Batterien (2x100Ah 24V Liontron) funktionieren hervorragend und versorgen uns momentan mit mehr als genug Strom. 
  • Den neuen Daten-Router (Teltonika x14) mit einer Aussenantenne (Panorama Antennas) nutzen wir täglich. Bisheriges Resüme: Spitzenklasse! So können wir gut mit anderen in Kontakt bleiben.
  • Nach einem langen und aufwändigen Werkstattaufenthalt ist auch der Motor von Willi dicht und verliert kein Öl mehr. Willi läuft wirklich super.
  • Irgendwas ist natürlich immer: So ist unser Frostwächter an der Heizung momentan undicht, das Abschaltrelais der Starterbatterien führt irgendwie ein Eigenleben, …

Bisheriger Höhepunkt war ein wunderschöner Stellplatz mitten in einem Olivenhain mit einem grandiosen Blick über das Meer. Bei der Ankunft kamen wir mit zwei netten Winzern ins Gespräch, die hier hobbymässig Wein anbauen. Mit der Verständigung war es etwas schwierig aber nach dem Magenbitter und dem Grappa wurde es immer einfacher 😉 Zum Abschied gabs dann noch eine Flasche Rotwein aus dem eigenen Weinberg. Gekrönt wurde der Stopp mit einem sensationellen Sonnenuntergang.

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