In den letzten Monaten waren unsere Planungen sehr verschlungen. Immer wieder mussten wir die Richtung ändern und unsere Pläne an neue Rahmenbedingungen anpassen: Die Fertigstellung unseres Reisemobils (Kermit) verschiebt sich immer wieder neu, dann verkleinerten wir uns auf einen Mercedes-G mit Dachzelt. Der V6-Motor dieses eigentlich sehr soliden Fahrzeugs erlitt gerade als wir nach Albanien starten wollten einen Totalschaden. So steigen wir auf‘s Fahrrad um und nun gehen wir zum wandern in die Berge 😊.
Nachdem unser Mercedes-G jetzt nach über 10 Wochen einen neuen Motor bekommen hat, können wir endlich wieder auf Reisen gehen. Unser Plan war es, jetzt die Bretagne im Westen Frankreichs zu bereisen. Leider braucht der Motor aber nach den ersten 1000km wieder einen Ölwechsel (wenn möglich in der Werkstatt, die ihn auch eingebaut hat) und so müssen wir erst einmal 1000km sinnvoll hinter uns bringen.
Ganz in unserer Nähe liegt ja das Allgäu und so entschieden wir uns, hier der Sommerhitze zu entfliehen um zu wandern. Wir mussten/durften als Kinder mit unseren Eltern immer wieder wandern gehen und so können wir jetzt an diese frühen Erfahrungen anknüpfen.
Nach einer ersten gewittrigen Nacht im Dachzelt landeten wir in Garmisch-Patenkirchen – ein echtes Wandereldorado. Am nächsten Tag begaben wir uns gleich mutig auf eine erste 9km lange Wanderung, auf der wir 1000 Höhenmeter aufwärts direkt gegenüber der Zugspitze – zu bewältigen hatten. Das kleine Training auf unseren Fahrradreisen half uns, diese erste Runde gut zu schaffen. Verschwitzt aber ermutigt erreichten wir am Nachmittag den Gipfel. Nach einer deftigen Brotzeit ging es dann bergab zu unserem Stellplatz.
Am nächsten Tag war Ruhe angesagt, die wir auf einem Bauernhof fanden, der einige Stellplätze für Wohnmobilfahrer zu einem angemessenen Preis zur Verfügung stellt. Viele andere Plätze empfinden wir als extrem überteuert – aber die Nachfrage regelt hier wohl den Preis. Der Sohn des Eigentümers fährt einen „MAN Kat“, sein Vater einen restaurierten „Wolf“ von der Bundeswehr (militärisches Pendant zu unserem Mercedes G) und so hatten wir schnell ein gemeinsames Thema gefunden.
Nach einer weiteren Nacht mit Unwetter ging es zu einer Wanderung nach Ofterschwang: diesmal mit dem „Weltcup-Express“ auf den Berg und Zu Fuß wieder runter. Wir genossen die wunderbare Weitsicht auf das beeindruckende Bergpanorama, bevor es dann zur Erholung in die Therme nach Bad Saulgau ging. Hier konnten sich unsere Muskeln entspannen. Der dortige Stellplatz eignet sich super, um direkt nach dem Bad ins Bett liegen zu können.
Am letzten Tag unserer Runde mussten wir noch die fehlenden Kilometer abspulen, um am Freitag den Ölwechsel machen zu können. Nach dem Wochenende soll es dann endgültig in die Bretagne gehen – so der momentane Plan. Aber Pläne können/müssen sich ja immer wieder ändern😊