Hier ein kleines Video als Vorgeschmack
In kaltem Regenwetter verliessen wir Istanbul über eine der grossen Bosporusbrücken nach Asien. Es war ein besonderes Gefühl, jetzt einen neuen Kontinent zu betreten. In dem kleinen Örtchen mit dem vielversprechenden Namen “Termal” fanden wir einen Parkplatz, der noch nicht ganz unter Wasser stand. Am kommenden Morgen zeigte sich das Wetter schon wieder versöhnlicher und wir machten uns auf den Weg zu einem der vielen Termalbädern. Leider können hier deutlich weniger Menschen Englisch und so ist es immer ein kleines Abenteuer, sich zurecht zu finden. Wir fanden ein Thermalbad, das wohl zu einem Hotel gehörte. Umziehen konnten wir uns draussen (in Kabinen) aber das Wasser wärmte sofort wieder auf, und wie! Die angegebenen 37°C hat es sicherlich um einige überschritten. Glücklicherweise gabe es eine eiskalte Aussendusche und so zelebrierten wir kreislaufanregende Wechselbäder. Nach gut 2 Stunden waren wir dann SEHR entspannt.
Uns zog es wieder ans Mittelmeer und so legten wir einen längeren Fahrtag ein, an dem wir die Küstenstadt Ayvalik erreichten. Gerade an einem Parkplatz am Strand angekommen, gesellten sich zwei Mädels mit ihrem VW-Bulli zu uns. Mit der Deutsch-Türkin und einer Slowakin ergab sich ein abendfüllender sehr netter Austausch.
In den nächsten Tagen mussten wir noch unsere “Autobahn- und Brückenschulden” begleichen. Noch hatten wir das türkische System nicht wirklich durchschaut. Wir haben zwar eine “HGS-Karte” in der Windschutzscheibe kleben, an den unbesetzten Mautstellen wurde uns aber signalisiert, dass unser Guthaben nicht ausreiche und wir 15 Tage Zeit hätten, unsere Schulden zu begleichen. Hilfsbereite Türken sagten uns, dies solle auf einer Poststation möglich sein. Die erste, die wir fanden war gerade an diesem Tag geschlossen, in der zweiten konnte niemand Englisch aber man gab uns zu verstehen, dass sie nicht zuständig seien und wir die Schulden bei einer “Ziraat-Bank” begleichen müssten. Diese fanden wir dann auch und wurden unsere Schulden endlich los. Ein Guthaben für spätere Nutzungen könne man hier aber nicht aufladen, das ginge nur bei einer grossen Postfiliale. Diese fanden wir dann auch noch und hoffen, nun, für die nächsten Fahrten gerüstet zu sein. Passend zum Valentinstag fanden wir in diesem Ort sogar noch zwei schönen süsse Stückchen.
Uns Deutschen ist das Pergamon-Museum in Berlin sicherlich ein Begriff. Jetzt hatten wir die Gelegenheit, die Ruinen der originalen antiken Metropole von Pergamon oberhalb des heutigen Dorfes Bergama zu besuchen. Hier wurden in versch. Zeitepochen ägyptische (Isis), griechische (Zeus und Hera) und römische Götter (Kaiser Trajan, Vater von Hadrian) verehrt. Das Wahrzeichen der Ruinen ist das 10.000 Sitzplätze fassende Theater an einem steilen Hügel unterhalb der Akropolis. Hier findet sich auch das bisher größte bekannte Gymnasion aus der Welt der alten Griechen. Pergamons ältester Tempel ist das vor 2.400 Jahren gebaute Athenaheiligtum. Die vor 2.200 Jahren gegründete Bibliothek war 100 Jahre lange die zweitgrößte Sammlung antiker Schriften nach der großen Bibliothek in Alexandria mit ca. 200.000 Buchrollen. Leider war die neue Gondelbahn nicht in Betrieb, so haben wir den Berg in einem Fussmarsch erklommen. Nach soviel Kultur fanden wir einen nett gelegenen Strandparkplatz in dem kleinen Dorf Yenisakran und mussten jetzt dringend diese Maxi-Portion Kultur verdauen.