Entlang der Küste am Schwarzen Meer erreichen wir die Rumänische Grenze. Trotz dass beide Länder zur EU gehören wird überraschend gründlich kontrolliert. Wir werden freundlich willkommen geheissen und suchen uns als erstes einen ruhigen Platz am Meer. Den finden wir auf einer Art “wildem Campingplatz”, der aber am kommenden Tag wegen eines anstehenden Festivals komplett geräumt werden muss. Für uns kein Problem, wir haben schon einen intensiven Arbeitstag in der Großstadt Constanza geplant. Zuerst steht mal wieder Wäsche waschen an, was wir in einem sehr nett geführten Waschsalon erledigen können. Parallel dazu organisiere ich mit Erfolg eine neue SIM-Karte (1 Monat 80GB für 6€). Schwieriger gestaltete sich die Suche nach einem HNO-Arzt. Ich muss mir die Ohren ausspülen lassen, da sie mal wieder verstopft sind (ist bei mir alle 6 Monate nötig). Auch das gelingt im dritten Anlauf. Zwischendurch Medikamente und einen leckeren Kuchen kaufen, bevor es auf die Suche nach einer LKW-Werkstatt geht. Auch hier finden wir am Abend nach dem dritten Anlauf eine Werkstatt, die uns die hinteren Antriebsräder gegen unsere beiden Ersatzräder (samt Umbau einer Felge) tauscht. Nach 20.000km wird es Zeit, dass diese auch etwas Abrieb bekommen. Zu guter Letzt geht es auf die Suche nach einem ruhigen Schlafplatz, den wir an einem See finden. Ein wahrer Power-Tag geht zu Ende.
Jetzt geht es weiter Richtung Donau-Delta. Die Donau mündet ja im Norden der rumänischen Küste direkt an der Grenze zur Ukraine ins Schwarze Meer. 80% des Deltas gehören zu Rumänien. Das gesamte Delta in Rumänien ist heute als Biosphärenreservat geschützt und eine Sehenswürdigkeiten für Naturliebhaber. In dem Labyrinth aus Kanälen, Seen, Sümpfen, Schilfdickicht und Wäldern leben Europas einzige Pelikane, Wildschweine, Füchse, Bisamratten, Reiher, Kormorane und mehr als 3.800 andere Tierarten. Wir buchen auf dem “Camping Lac Murighiol”, auf dem wir zwei Nächte verbringen beim Besitzer eine 4stündige Rundfahrt durch das Delta mit dem Motorboot. Am Morgen um 6:00 geht es los – so sind wir zurück, wenn die Touristenströme anrücken. Bei einem tollen Sonnenaufgang starten wir zu über 40km Fahrt auf der Donau und den vielen oft kleinen Seitenarmen. Wir kommen kaum dazu, das handy aus der Hand zu legen, soviele Tiere und tolle Landschaft bekommen wir zu sehen. Am Abend gehts dann noch ins Fischrestaurant.
In den nächsten Tagen machen wir uns auf den Weg in die Karpaten. Ich möchte den Ort aufsuchen, in dem mein Vater geboren wurde und als 5Jähriger im 2. Weltkrieg flüchten musste. Seither kam er nie mehr zurück. Ich bin gespannt ob wir das kleine Dorf Freudental noch finden, in dem damals fast ausschliesslich Deutsche gewohnt haben.