Die Küstenstrasse 17 ist sicherlich eine der bekanntesten und eindrucksvollsten Strassen Norwegens. Sie zieht sich über 600km an der Westküste entlang. Es geht über viele Fähren, grosse Brücken und teilweise recht enge Strassen über Pässe und durch Tunnels, sogar entlang einiger Gletscherzungen. Leider konnten wir diese Höhepunkte meist nur aus dem Auto heraus geniessen, dass es fast durchgängig regnete. Während ich die Zeilen schreibe, prasselt wieder der Regen auf unser Dach.
Doch es gab auch einige kurze sonnige Lichtblicke. Einige Highlights waren:
- Wir überquerten den Polarkreis Richtung Süden auf einer Fähre am einzigen richtigen Sonnentag: beeindruckende Landschaft in mächtiger Kulisse.
- Immer wieder freuten wir uns über nette Begegnungen: ein französisches Paar, die mit einem ähnlichen Fahrzeug wie unserem bereits seit 6 Jahren unterwegs sind (big titou), zwanglose Gespräche mit Norwegern auf der Fähre, einem Fahrradfahrer aus Deutschland, der bereits grosse Teile der Welt mit dem Zweirad befahren hatte,
- Der Saltstraumen: eine Meerenge, durch die sich Millionen von Litern Meerwasser täglich durch die Gezeiten mit mächtigen Strudeln drängt. Ein top Platz zum Angeln. Leider machte das bei 4 Grad und ströhmendem Regen gar keinen Spass
- Am einzigen Tag (fast) ohne Regen legten wir eine Pause auf einem wunderschönen Stellplatz ein und besuchten ein Museum, das über den Atlantikwall berichtet. Eine alte Deutsche Stellung konnten wir gleich vor Ort besichtigen.
- Auf einem abendlichen Spaziergang fanden wir einige Wiesenchampignons, die wir zu einer leckeren Mahlzeit verarbeiten konnten.
Der fehlende Sonnenschein hatte auch zur Folge, dass unsere Batterien kaum noch nachgeladen wurden. Kühlschrank, Lampen, Wasserpumpe, Heizung, … brauchen einfach jeden Tag eine gewisse Menge Strom. Leider funktionierte das Nachladen der Batterien im Wohnbereich durch die Fahrzeuglichtmaschine nicht. Eines Abends klopfte es an unserer Tür und Marco & Eva, zwei interessierte Leser unseres Blogs aus Deutschland, begrüssten uns. Im Gespräch konnte uns Marco, der sich in die Materie «Elektrik im Wohnmobil» richtig reingefuchst hatte dann entscheidend weiterhelfen, sodass unser Batterieproblem zum grossen Teil gelöst ist. Die Zwei waren wie zwei Engel, die uns Gott als Hilfe geschickt hatte.
Da es auch diese Woche weiterhin regnen soll, haben wir heute einen Besuch bei ikea in Trondheim eingelegt und danach entschieden, unseren Norwegentripp abzubrechen und nach Schweden zügiger in den Süden zu fahren. Leider haben wir 90% unserer Tage in Norwegen im Regen verbracht – uns reicht’s. Hoffen wir, dass es in Schweden im Süden besser wird.