Montenegro

Jetzt verliessen wir die EU, wobei der Grenzübertritt überraschend problemlos verlief. Montenegro wurde am 3. Juni 2006 erneut unabhängig; zuvor hatte es seit 1920 zu Jugoslawien gehört. Jetzt ist es ein Beitrittskandidat zur Europäischen Union. Obwohl sie noch nicht dazu gehören, nutzen sie als Landeswährung den € – praktisch für uns. Montenegro heisst ja übersetzt „Schwarze Berge”, was die Beschaffenheit des Landes gut trifft. Neben der touristisch stark frequentierten Küste besteht der grösste Teil des Landes aus Gebirgen. Auf unserer Fahrt Richtung Süden kamen wir uns auch hier immer wieder vor wie in Norwegen. Sehr selbst:

Unsen ersten Stopp legten wir in Risan ein, eine Kleinstadt an einer Meeresbucht. Bei einem ersten Rundgang fielen uns die Überreste aus der sozialistischen Zeit auf: Viele leer stehende grosse betonierte Hotelanlagen und Autos wie wir sie nur aus alten Spielfilmen kennen. In einer Bäckerei gönnten wir uns einen Burek: Der Name „Burek“ ist türkischen Ursprungs, bedeutet so viel wie belegtes Blätterteiggericht und genießt im ganzen Balkan große Beliebtheit. Es handelt sich dabei um ein Teiggericht, das auf runden Backblechen gebacken wird und ziemlich nahrhaft ist.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Kotor, eine alte mediterrane Handels- und Hafenstadt am Ende eines ca. 30km langen Fjordes. Die Altstadt ist wirklich hübsch und wir flanierten ein paar Stunden durch die Gassen.

Jetzt folgte die Suche nach einem passenden Stellplatz, an dem wir Weihnachten verbringen konnten. Diesen fanden wir unterhalb einer kleinen abgelegenen Appartement-Anlage am Meer in Buljarica, unterhalb von Budva. Die Besitzerin konnte zwar kein Wort Deutsch oder Englisch, doch wir konnten die wichtigsten Dinge per Gestik und Mimik klären (Preis, Wifi-Passwort) und fühlten uns sichtlich willkommen. Es war für uns schon eigenartig, den 24.12.21 in einer Bucht bei Meeresrauschen alleine im Fahrzeug zu erleben. Doch wir meisterten das emotionale auf und ab ganz gut und konnten mittels Wlan mit unseren Lieben Zuhause in Kontakt bleiben. Ein leckeres Essen und ein selbst gebackener Stollen sowie Kerzenlich sorgten für das entsprechende Ambiente.

Unseren letzten Stopp legten wir dann in Busat, auf einem Camping unter alten Olivenbäumen ein. Wir waren die einzigen Gäste und auch hier schien uns alles etwas wie eine Geisterstadt. Leider waren hier einige wilde Hunde recht aufdringlich, sodass ein kleiner Erkundungsspaziergang durch das Dorf eher mühsam wurde.

Montenegro hat ja gerade einmal nur 600.000 Einwohner und ist kleiner als Schleswig-Holstein. So waren wir nach diesen Tagen auch schon durch. Längere Ausflüge ins Gebirge waren jetzt im Winter wegen dem Schnee kaum möglich, das Meerwasser ist zum baden zu kalt, so trieb es uns weiter nach Süden nach Albanien.

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