Litauen – Teil 1

Wir sind jetzt gut seit einer Woche in Litauen. Polen haben wir zügig durchfahren. Unverhältnismässige Preise, ein chaotisches Mautsystem für Fahrzeuge über 3,5t, und der «Grundgroove», der wir hier kennen gelernt haben, hat uns nicht zum Bleiben animiert. Ganz anders in Litauen: Die Leute sind sehr freundlich, der Fahrstil sehr entspannt, keine Maut, alles in €, es ist deutlich leerer, einfach viel relaxter.

Unser erster Höhepunkt war der Besuch der Hauptstadt Vilnius. Wir sind mit unserem Willi mitten rein und haben direkt an der Altstadt parken und ruhig schlafen können. Beim Besuch des Präsidentenpalastes konnten wir ihn mit seiner Kolonne gerade an uns vorbei fahren sehen und filmen – ganz relaxed – die Sicherheitskräfte haben uns bis direkt vor das Gebäude gelassen.

Auch sonst eine wirklich schöne und ruhige Hauptstadt. Aus einer Kirche hörten wir einen worshipsong (weich klingende Orgel mit glasklarer Solostimme). Es entpuppte sich dann als römisch kath. Gottesdienst, den wir dann beim Verteilen der Hostien verliessen. Hier in der Stadt probierten wir dann gleich eine der Nationalspeisen «Zepelin» und eine ähnliche Art Kartoffelklösse mit einer Fleischfüllung (sehr sättigend).

Nach unserem Ausflug ins Grossstadtleben suchten wir genau das Gegenteil auf einem kleinen Camping an einem See. Mal wieder 3 Maschinen Wäsche waschen, baden, lesen, innerlich verdauen. Dabei halfen uns zwei Gläser selbstgemachten Rotwein, die uns der Campingplatzbesitzer am Abend vorbeibrachte. Am nächsten Abend waren es dann ein Bund Radieschen und selbstgebrannter Grappa. Wir waren wirklich gerührt von dieser Gastfreundschaft (der Platz kostete nur 15€/Nacht). An diesem Abend erlitt ich (Uwe) dann auch noch das EM-Fussballspiel per Video-whatsapp bei meiner Tochter in Singen.

Nach einem Besuch von Kaunas (der zweitgrössten Stadt) zogen wir uns für zwei wunderschöne ruhige Tage in den Rambyno Regionalpark zurück. Wir standen völlig alleine auf einem Rastplatz, direkt an der Memel (Grenzfluss zu Kaliningrad/Russland). Hier hat sich eine ganze Kollonie Störche zum Brüten ein wunderschönes Plätzchen im Nachbarort Bitenai ausgesucht.

Nun sind wir bereits unseren ersten Monat unterwegs – hinter uns liegen 2500km. Willi und Fahrer geht es gut – leichte Inkontinenz ist bei unserem alten Herrn (Willi) leider zu verzeichnen (aus irgendeiner Dichtung verliert er etwas Öl – ziemliche Schmiererei, wenn wir an einem neuen Ort ankommen). Wir hoffen, wir finden eine gute Lösung. Der Dame des Hauses geht es ebenfalls gut, dank online Bibliothek ist sie immer mit genügend Lesestoff versorgt.

Beitrags-Ende

Teile den Beitrag

Frühere Beiträge zu diesem Thema:

Tage am Meer

Jetzt in der Nachsaison gibt es an der Adriaküste an vielen Plätzen die Möglichkeit, frei und meist kostenlos zu stehen. Unseren ersten Stop legten wir

weiterlesen »

Highlights im Süden

Weiter ging es auf einer zweiten Offroadstrecke von Corovoda nach Permet/Petran im Süd-Osten Albaniens. Die Straße entlang des beeindruckenden Osumi-Canyons war noch geteert. In Corovoda

weiterlesen »

Wunderbare Bergwelt

Mit etwas wehem Herzen verließen wir das Valbona-Tal im Norden der albanischen Alpen und machten uns auf den Weg nach Süden. Ich kann es selbst

weiterlesen »

Albanien im Herbst

Nach 5tägiger Fahrt durch die Schweiz, Italien, Slowenien, Kroatien und Montenegro erreichten wir Albanien. Unterwegs war es teilweise extrem windig und oft regnerisch und so

weiterlesen »