Hier als kleiner Vorgeschmack schon mal ein Video:
In den letzten Tagen hat das Wetter stark abgekült (nachts bis zu -7 Grad) und es soll gebietsweise schneien. Da unser erster Versuch, die Meteora-Klöster zu besuchen gescheitert war, liess der Wetterbericht hoffen, dass dort in den nächsten Tagen schönster Sonnenschein herrschen soll. Und genau so war es dann auch.
Wie mystische kleine Welten „schweben“ (μετέωρος/metéōros) die berühmten Klöster auf hohen Sandsteinnadeln dem Himmel entgegen. Sechs der ursprünglich 24 Klöster kann man heute noch besuchen. Wir haben uns ein Gästehaus nahe Kalambaka, südlich des Pidos-Gebirges ausgesucht, auf dessen Parkplatz wir kostenlos stehen können, wenn wir dort zu Abend essen. Gleich machten wir uns auf den Weg zu den ersten beiden Klöstern. Die anderen besuchten wir am kommenden Tag zu Fuss. 13km mit unseren walking-Stöcken spürten wir am Abend ganz schön in unseren Waden und Knochen. Aber es hat sich absolut gelohnt. Sicher zurecht gehören sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die gewaltigen Felsnadeln sind ein schlichtweg einzigartiges geologisches Phänomen. Warum haben die Nonnen und Mönche im 14. Jhdt. wohl einen so speziellen Ort für ihre Klöster gewählt? Vielleicht wollten sie mit der beachtlichen Höhe Gott auch auf physische Weise näher sein oder sie suchten bewusst die Abgeschiedenheit. Einer der sicher bekanntesten Felsen ist der mit dem Agia Triada Kloster, denn dieser diente – trotz Widerstand von Seiten der Mönche – als Drehort für den erfolgreichen James Bond Film „In tödlicher Mission“.
Zwei der Klöster haben wir auch von Innen besichtigt, leider gibt es da keine Bilder – aus Rücksicht auf die dort lebenden Nonnen/Mönche. Da wir jetzt im tiefsten Winter unterwegs waren, war von dem dort sonst üblichen Touristenansturm nichts zu spüren.
In den meisten Reiseberichten werden ja immer tolle Bilder von Sonnenschein, Strand und überwältigenden Sehenswürdigkeiten gezeigt. Doch auch die eher schwierigen Seiten gehören zum reisen: Überall liegt Müll herum, viele Stadtteile oder kleine Dörfer sehen wie Geisterstädte aus, vieles ist verdeckt und unansehnlich. Auch das ist Griechenland. Die wilden Hunde, die Nachts oft nahezu unaufhörlich bellen und einem dauernd nachrennen führen dazu, dass wir ohne einen Stock in der Hand kaum noch spazieren gehen können. So mancher merkwürdige Restaurantbesitzer, der seine eigene Küche bis in alle Himmel lobt, dann aber mit Mikrowellen- oder lieblos zusammengeklatschtem Essen einen stattlichen Preis (für Grichische Verhältnisse) bietet. Eine undurchsichtige Autobahnmautregelung, die manchmal dazu führt, dass wir für 5km über 10.-€ bezahlen müssen. Auch die Stellplatzsuche ist oft nicht ganz einfach. In Larissa z.B. fanden wir einen Platz in einem Park, der sich dann aber nachts als Treffpunkt musikgeniessender Jugendlicher entpuppte und wir gegen 01:00 das Weite suchten. Nur wohin? Auf einem Parkplatz an einem Friedhof kamen wir dann zur Ruhe.
Als wir am Fusse des Olyp entlang fuhren kamen uns auffällig viele Schneeräumfahrzeuge entgegen. Wie sich später herausstellte waren sie wohl auf dem Weg in die Region um Athen, wo durch starken Schneefall die Autobahnen blockiert wurden und das Militär die Verpflegung und Räumug unterstützen musste. Glücklicherweise konnten wir dem Schnee Richtung Norden entfliehen. Aufkommender Starkwind bewegte uns z.B. noch spät am Abend vom Strand in die Stadt zu fahren und etwas Schutz und Ruhe zu finden. Bitte diese Sätze jetzt nicht falsch verstehen: Wir klagen nicht über unsere Reise – aber wir wollen auch nicht einseitig berichten und immer nur Sonnenuntergänge zeigen.