Auf den vergangenen Reisen mussten wir immer wieder kreativ sein, um unsere Trinkwasservorräte aufzufüllen. Oft war kein Wasserhahn zur Verfügung. Sicheres Trinkwasser ist auf einer Langzeitreise essentiell wichtig, denn schlechtes Wasser ist einer der Hauptursachen für Erkrankungen auf Reisen. Wir filtern das Wasser bereits VOR dem betanken und haben dann im Frischwassertank ca. 300l Trinkwasser dabei.
So setzen wir auf top-Produkte des Schweizer Herstellers Katadyn. Seit fast 100 Jahren (seit 1928) produziert er Produkte für Outdoor-Aktivitäten, Expeditionen und für die Katastrophenhilfe. Aus diesem Grund vertrauen viele internationale Hilfsorganisationen und Regierungen bei der Überlebenshilfe und Lebensrettung auf die Produkte des Marktführers Katadyn. Auch wir haben mit unserem Willi nur gute Erfahrungen gemacht. Für unser neues Fahrzeug habe ich (nach dem Vorbild von famous-water.de) unsere Filteranlage selbst zusammengestellt. So können wir Oberflächenwasser aus einem Fluss, See oder Quelle über unsere Pumpe nutzen – natürlich auch ganz normal aus einem Wasserhahn. Das Wasser wird zuerst durch einen Keramikfilter und danach durch einen Kohlefilter geschickt. Um den Durchfluss zu erhöhen nutzen wir jeweils zwei Filterwege parallel (also 4 Filter). Eine Pumpe mit 4,8bar sorgt für den notwendigen Druck beim betanken mit Oberflächenwasser.
Der Keramikfilter (Ceradyn) sorgt für eine 99.9999%-ige Reduzierung krankheitserregender Bakterien (z. B. Klebsiella und Vibrio cholera) und eine 99,9%-ige Reduzierung von Protozoen, entfernt dabei aber keine essenziellen Mineralien. Eine Silberimprägnierung verhindert weiteres Bakterienwachstum im Filter. Diese beiden Filter haben eine Standzeit von ca. 50.000 Liter (insgesamt also 100.000l). Das ist schon mal ne ganze Menge. Im „Willi“ mussten wir diese hochwertigen Filter über Jahre nie wechseln. Es genügt ein reinigen mit einem entsprechenden Schwamm oder ein vorsichtiges nass-schmirgeln mit 400er Schmirgelpapier. Es können wohl ca. 100 Reinigungen durchgeführt werden. Die Masslehre zeigt an, wann das Element aufgrund einer Unterschreitung des Minimaldurchmessers ersetzt werden muss. Diese Filter sind mit Edelstahlkappen und Gewinde ausgestattet, um eine hohe Pistenfestigkeit im Gelände sicherzustellen.
Danach fließt das Wasser durch je einen Hochleistungs-Aktivkohlefilter mit 10 Mikron, der freies Chlor und andere organische Schadstoffe, die unangenehmen Geschmack und Geruch verursachen oder gesundheitsgefährdend sind, adsorbiert. Empfohlen wird ein wechseln des Elements nach 12 Monaten oder 16‘000 Litern, je nachdem was zuerst eintritt. Bei parallelem Nutzen reichen die Kohlefilter also für ca. 30.000l.
Die Filter befinden sich in stabilen Haushaltsfilter-Gehäusen. Kopfzerbrechen machte uns die Aufhängung der Anlage. Da wir noch einiges an Bambusholz übrig hatten, habe ich eine sehr schmale Halterung passend zu unserem Platzangebot gebaut. Ich habe zum ersten Mal Doppelohr-Klemmen mit einer speziellen Quetschzange verwendet. Die Verarbeitung war supereinfach. Bei den Muffen und Anschlüssen habe ich auf eine hohe Durchflussrate geachtet. Die Anschlüsse des Filters sind beidseitig absperrend damit kein Wasser beim Ein- und Ausbau austreten kann.
