Mit dem Bus legten wir ca. 450km in die „Wiege Thailands“, nach Sukhothai zurück. Sie war die erste Hauptstadt des siamesischen Königreichs und wurde im 13. Jhdt. gegründet und einst als „Morgenröte der Glückseligkeit“ verherrlicht. Auch heute noch zeugen die imposanten Überreste aus der Blütezeit unter König Ramkhanghaeng. Er war es, der die Kultur durch Kunst und Philosophie aus Indien, China und dem Khmer-Reich anreicherte und das auch heute noch existierende Alphabet erfand.
Ich habe ein Hotel in unmittelbarer Nähe zum historischen Park gebucht, in dem wir wunderbar entspannen konnten – BaanSuk Sukhothai Resort. Von dort ging es mit den Fahrrädern in den weitläufigen historischen Park mit buddhistischen Tempeln, Hindu-Schreinen, Zierteichen, Festungswällen und Gräben. Am letzten Abend entdeckten wir noch einen wunderschönen Nachtmarkt um einen großen Teich. Hier waren Decken ausgebreitet, auf denen man Platz nehmen konnte, um die gekauften Leckereien gemütlich zu genießen.
In Ayutthaya, 370km südlich, besichtigten wir einen weiteren historischen Park. Ayutthaya steht für die bedeutendste Epoche der thailändischen Geschichte: Prachtvolle Ruinen von Tempeln, Palästen und Festungsanlagen in der ganzen Provinz erinnern an den verblichenen Glanz der ehemaligen Ayutthaya Periode. Über 400 Jahre lang herrschten hier insgesamt 33 Könige aus fünf verschiedenen Dynastien. Viele der Paläste und Tempel sind noch in einem erstaunlich guten Zustand. Der Wat Mahathat bildet das Herzstück der Tempelruinen und ist gleichzeitig der größte Tempel des Geschichtsparks. Er wurde einst als Schrein für die heiligen Buddha-Reliquien der Könige von Ayutthaya gebaut. Zur Entspannung genossen wir eine Bootsfahrt über die Kanäle rund um die Stadt und bewunderten die Ruinen im Sonnenuntergang.
Nach soviel Geschichte und Kultur widmeten wir uns nun zwei neuzeitlicheren Highlights in der Nähe von Bangkok. Mit einem alten Zug ratterten wir in der Holzklasse ca. 2 Stunden in den Mae Klong Railway Market. Seit über 100 Jahren findet hier ein grosser lokaler Markt statt bis die Regierung entschied, eine neue Zuglinie nach Bangkok zu bauen, die die Fischereiprodukte dorthin transportieren sollte. Die Linie wurde mitten durch den Markt geplant. So entstand ein sehr enges friedliches Nebeneinander von Eisenbahn und Markt. Kurz vor Ankunft des Zuges werden die Marktstände verkleinert, sodaß der Zug um haaresbreite hindurch paßt. Als wir im Zug dort ankamen wurden wir gefeiert wie Rockstars.
Ein Highlight in der Nähe ist der schwimmende Markt “Damnoen Saduak Floating Market”. Schwimmende Märkte wurden zum Austausch von Waren in den von Kanälen und Flüssen durchzogenen Teilen des Landes genutzt. Nebenbei wurde auf den Booten sogar gekocht. Leider ist dieser Markt vollkommen touristisch verkommen. Unser Tuktuk-Fahrer lieferte uns gleich bei zu mietenden Motorbooten ab, die dann zu stolzen Preisen durch den Markt von Souvenierstand zu Souvenierstand pendeln. Bei diesem Besuch hatten wir zum ersten Mal das Gefühl, dass wir in eine Touristenfalle getreten waren. Zu Fuß ging es dann noch einmal ins Zentrum, um das Treiben in aller Ruhe zu verfolgen.