Über 700 Kurven durch die Berge Richtung Myanmar führt uns die Strasse nach Pai. Hier hat sich eine regelrechte Hippi-Szene etabliert. Das Dorf liegt auch wirklich wunderschön in den Bergen. Überall wird hier Yoga praktiziert, getrommel, gesungen, jongliert, meditiert,… Hier findet man die kuriosesten Angebote. Es ist alles sehr friedlich und entspannt. Gefrühstückt haben wir in einem wunderbaren iranischen Cafe mit Coissants, Zimtschnecken und Shakshuka. Hier habe ich mir zum ersten Mal einen Roller gemietet. Seit ich 18 war, bin ich nicht mehr mit so einem Teil gefahren. Jetzt ging es mit Renate auf dem Sozius zu einigen schönen Highlights.
Der Pai Canyon ist eine natürliche Sandsteinformation. Durch Erosion sind hier zahlreiche Abhänge mit einer Tiefe von ca. 80 m entstanden. Hier kann man etwas wandern und kann den Schwierigkeitsgrad seiner persönlichen Höhenangst anpassen. Weiter ging’s zur Bamboo bridge, eine ausgedehnte, verzweigte Bambusbrücke, die über die Reisfelder des Pam Bok Villages führt. Die “memorial bridge” erinnert an die Besatzung Thailands durch die japanische Armee im 2. Weltkrieg.
Eine weitere Ausfahrt führte uns ins „Long neck village”. Hier leben geflüchtete Kayan. Sie gehören zu einer Untergruppe der Roten Karen, einer tibetisch-burmesischen Minderheit, die aus Myanmar ins thailändische Grenzgebiet geflüchtet waren. Ihre Frauen sind dafür bekannt, Messingspulen um den Hals zu tragen, die durch die Verformung des Schlüsselbeins den Anschein eines getreckten Halses erzeugen.
Zur Entspannung ging es anschließend zu den “hot springs”, die mit über 80°C heissem Wasser in verschieden heisse Naturbecken geleitet werden. Bei Ausenthemperaturen von über 30° muss man echt aufpassen, dass der Kreislauf nicht überhitzt.
Am abendlichen Street market wird eine große Auswahl an Streetfood, typisch touristischen Waren und Kunsthandwerk angeboten. Mobile Händler, kleine Shops und Boutiquen, Bars, Massagesalons, Tourenanbieter und Restaurants bieten hier für jeden Geschmack das passende Abendprogramm. Wir lieben thailändisches Essen und kommen hier voll auf unsere Kosten.
An unserem letzten Tag haben wir dann noch einen Gottesdienst besucht. Dieser fand nur auf thailändisch statt, doch die herzliche Aufnahme hat uns spüren lassen, dass wir Geschwister sind. Ich wurde auch gleich dazu eingeladen, für kranke Geschwister zu beten. Auf der Heimfahrt bekamen wir dann einen platten Vorderreifen. Glücklicherweise ist uns nichts passiert. Den Schaden konnten wir dann gleich in einer Werkstatt um die Ecke für 4,50 € beheben lassen. Einen letzten Weitblick über das Dorf genossen wir noch im Restaurant “ two huts” bei einem leckeren Fruchtshake.