Armenien Teil 4

Titel

Wir besuchen den „Armenischen Vatikan“. Der liegt in Etschmiadsin, nur 20km vom Jerevan entfernt. Hier befindet sich eine Klosteranlage, die Kathedrale, der Palast des Patriarchen und die Priesterseminare. Armenien war das erste Land der Welt, das im Jahre 301 n.Chr. das Christentum als Staatsreligion erklärte. Seit dieser Zeit ist Etschmiadsin das kulturelle und spirituelle Herz des Landes. Im Kloster wurde die erste Druckerei Armeniens eingerichtet. Hier gibt’s nicht nur geistliche Nahrung sondern auch wirklich leckeres Essen im angegliederten Restaurant. Ein Besuch ist sehr zu empfehlen. Da der grosse Parkplatz leider geschlossen war, suchten wir ausserhalb einen Nachtplatz, den wir an einem Berg mit Blick ins Tal und den Ararat fanden. Einer der Plätze mit der besten Aussicht bisher – und absoluter Ruhe in der Nacht.

Nach einem Besuch der zweitgrößten Stadt Gjumri mit ihrem gleichnamigen (sehr gut schmeckenden) Bier ging es zu einem wunderschönen Stellplatz auf eine Wiese am Bach. Hier konnten wir uns in aller Stille von unserer heutigen Besichtigungstour erholen. Auf dem Programm stand die „Schwarze Festung“, eine massives grosses Gebäude, am westlichen Rand der Stadt. Die Festung wurde zwischen 1834 und 1847 nach dem russisch-türkischen Krieg erbaut. Sie liegt nur einen Steinwurf von der Grenze zur Türkei entfernt. Im Jahr 2012 wurde sie von einem Privatmann gekauft, der sie jetzt als event-Halle mit Platz für 1.500 Personen nutzt. Der nette Hausmeister schloss uns noch ein paar Räume auf, die sonst für Besucher nicht zugänglich sind. In der Nähe findet man auch wieder eine Statue „Mutter Armenia“, die in beeindruckender Grösse fast auf der Grenze zur Türkei steht. DEre heutige Nachtplatz war fast noch schöner, direkt an einem kleinen rauschenden Bach auf einer Wiese.

Die letzten beiden Tage in Armenien verbrachten wir ganz im Nordwesten am Apri See, der in einem Naturreservat liegt. Auf der Fahrt dorthin erlebten wir die ganze Palette der Strassenqualität Armeniens. Die letzten 20km ging es auf Feldwegen bis auf 2000m.

Am Eingang zum See muss man sich kostenlos registrieren und kann sich dann irgendwo platzieren. Wir standen wunderbar etwas oberhalb des Ufers ganz alleine und konnten uns an der wunderbaren Landschaft kaum satt sehen: vor uns der See, dahinter 3000der und überall herrlich blühende Blumenwiesen. Also, wenn ich ne Kuh wäre … würden wir diese bunten Wiesen sehr gefallen. Ab und zu kam tatsächlich eine Schaf- oder Kuhherde zu Besuch und der Hirte begrüsste uns freundlich mit Handschlag. Am zweiten Tag wurden wir während unseres Spazierganges von einer Familie, die gerade Geburtstag feierte eingeladen, teil zu nehmen. Widerspruch zwecklos. Da wir weder Armenisch noch Russisch können, sie aber kein Deutsch oder Englisch, wurde mit Gestik und Mimik kommuniziert. Eine junge Frau, die aus Moskau zu Besuch war konnte etwas Englisch und vermittelte wo nötig. In der Männergruppe wurde ich diesmal auf meine Trinkfestigkeit getestet. Eine Runde Wodka mit entsprechendem Trinkspruch auf Gott, die Natur und die Familie folgte der anderen. Renate bekam einen frischen Fliederstrauch und mit ein paar Fotos konnten wir uns dann verabschieden.

Nach einer gewittrigen Nacht machen wir uns jetzt wieder auf den Weg nach Georgien. Wir wollen jetzt – nachdem es wärmer geworden ist und der Schnee auf dem grossen Kaukasus zum grossen Teil geschmolzen ist – noch einmal hoch hinauf.

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