Südengland: Jetzt wird’s eng

Südengland begeistert uns – aber fordert uns auch heraus: Mit 6,85 m Länge und knapp 7t Gewicht war unser Reisemobil auf vielen engen, oft schlecht ausgebauten Straßen im Dauerstress. Die Straßen scheinen manchmal eher für Schafe als für Fahrzeuge gemacht. Ohne meine Einweiserin Renate hätte ich es nicht durch so manche Engstelle geschafft. Im Dartmoor Nationalpark mussten wir z.B. bei der Suche nach Steinkreisen irgendwann aufgeben – einfach zu schmal! Ja, Südengland ist wild und schön aber definitiv nichts für schwache Nerven am Steuer!

Dafür entschädigten uns großzügige Wiesenplätze, ideal für unser autarkes Zuhause auf Rädern. Mit Solar auf dem Dach, großen Tanks für Frisch- und Abwasser, Dieselheizung und Holzofen sind wir komplett unabhängig. Gerade Letzteren haben wir an kalten, regnerischen Abenden sehr genossen.

Entspannt haben wir auf schönen Wanderungen, z.B. zum Durdle Door auf steilen Klippen mit wunderbarer Aussicht aufs Meer oder einem Rundweg um die Spitze der kleinen Insel Portland. Auf dem Rückweg konnten wir sogar einen Schwarm Möven beobachten, die junge Makrelen jagten. Es kostet immer wieder mal etwas Überwindung loszugehen – wir wurden aber oft mit wunderbaren neuen Eindrücken belohnt.

Das Eden Project hat uns wirklich umgehauen! Diese riesigen, futuristischen Kuppeln beherbergen ein tropisches Paradies – wer hätte gedacht, dass man in Südengland eine Mini-Dschungel-Safari erleben kann? Eine kleine Wanderung führte uns nach Mevagissey, einem herzigen Fischerdorf. Im Hafen haben wir mal wieder stilecht fish&chips genossen (und den Rest des Tages verdaut). Beim Besuch von Padstow kommt man am berühmten englischen Koch Rick-Stein nicht vorbei, der dort mehrere Restaurants betreibt (nicht ganz in unserer Gehaltsklasse). Am kommenden Tag führte uns eine entspannte Fahrradtour nach Wadebridge. Hier stießen wir zufällig auf das Angebot der Stadt „big sunday lunch“, bei dem jeder sein Essen selbst mitbringt und auf einer riesigen Tafel, die sich durch den ganzen Ort erstreckt, verzehrt.

König Arthur, Sturm und Regen – das war Tintagel! Der mystische Ort über den Klippen fühlte sich mit dem heftigen Wind und dem Regen fast wie ein episches Abenteuer an. Kein Wunder, dass Arthur hier aufgewachsen sein soll! Ein paar Tage später gab’s in Weymouth ein willkommenes Sonnenbad in der sehr touristischen Ferienstadt am Meer. Und der römische Palast in Fishbourne? Eine wahre Zeitreise – hier haben wir uns fast wie ein römischer Senator gefühlt, auch ohne Toga. So wird Geschichte lebendig!

Der Besuch von Great Dixter, einem Gartenparadies, war wie eine Reise in ein grünes Märchen. Alles blühte, duftete und inspirierte zu neuen Gartenideen. Wirklich eine überbordende Blumenpracht. Der ehem. Leiter Christopher Lloyd wurde auf diesem Grundstück geboren und starb auch dort. Hier lebte er – für alle sichtbar – seine Leidenschaft.

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