Seit knapp zwei Wochen sind wir in Südengland unterwegs. Mit der Fähre setzen wir von Calais nach Dover über. Seitdem haben wir den Eindruck, in einer Märchenlandschaft unterwegs zu sein: grüne Wiesen, alte grosse Anwesen, wunderbare Blumengärten, viel Grün und Sonne pur.
Wir starteten mit einer Wanderung auf den Whitecliffs bei Dover. Die strahlend weißen Kreidefelsen ragen majestätisch über den Ärmelkanal. Wir konnten bis rüber nach Frankreich sehen. Wir erreichten das South Foreland Lighthouse und genossen dort unseren ersten Tee mit Scones und clotted cream. Mit einem sehr leckeren Essen in einem indischen Restaurant fand dieser Tag ein würdiges Ende. Weiter ging es in das charmante mittelalterliche Städtchen Rhy in East Sussex. In der Altstadt finden sich kleine Läden, gemütliche Cafés und traditionelle Pubs – ideal für einen entspannten Bummel. Am Sonntag besuchten wir den Gottesdienst in der St. Mary’s Church. Da sich Renate mit einer Erkältung rumplagte, war ich auf einer Radtour leider alleine unterwegs.
Nächster Stopp waren die Seven Sisters“, eine beeindruckende Reihe von schneeweißen Kreidefelsen an der Südküste. Die Umgebung eignet sich perfekt für Wanderungen entlang der Steilküste. Dabei braucht es etwas Mut, am Abgrund entlang zu spazieren. Hier begegneten wir zum ersten Mal ein paar Wildpferden.
Wie du schon merkst: Ein Highlight folgt auf das nächste: Arundel Castle zählt zu den prächtigsten und besterhaltenen Burgen Englands. Die imposante Festung wurde bereits im 11. Jahrhundert erbaut und ist heute noch Wohnsitz des Herzogs von Norfolk. Dieser richtete die Krönung des Königs Charles III aus. Besucher können die opulenten Prunksäle, historischen Gemächer und weitläufigen Gärten besichtigen. Hier spürten wir etwas dem Englischen Adel nach – für uns als demokratische Deutsche eher schwer verständlich.
Ca. 80km westlich fanden wir einen tollen Campingplatz in der Nähe von Swanage. Natürlich unternahmen wir hier eine nostalgische Fahrt mit der Swanage Railway. Die historische Dampfeisenbahn führt durch die malerischen Purbeck Hills und lässt Eisenbahnromantik aufleben. Renate fühlte sich fast mitten in den Kriminalromanen mit Ercule Poirot. Entlang der Strecke liegt das eindrucksvolle Corfe Castle – eine mächtige Ruine mit einer spannenden Geschichte, die bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Zwischendurch wurde immer etwas gewandert, um die kalorienstarken “fish&chips” etwas abzuarbeiten.
Unser Kermit funktioniert bisher super, wir sind wirklich begeistert. Das Fahrzeug läuft deutlich leichter als unser früherer Willi. Die Strassen sind hier oft sehr eng und auf 7,5t beschränkt. Da sind wir sehr froh um unser “kleineres” Fahrzeug. Lediglich die Freigängigkeit der grossen Vorderreifen müssen noch etwas verbessert werden. Alle Einbauten tun bisher genau das was sie sollen. Eine besondere Freude ist unser Holzofen, den wir jetzt schon öfters an den doch recht kühl werdenden Abenden angefeuert haben. Es ist herrlich dem flackernden Feuer zuzusehen und die Wärme am Abend zu spüren.