Spanien

Diesmal haben wir uns 14 Tage Zeit genommen, um durch Spanien zu reisen. Wegen der Hitze entschieden wir uns an der Mittelmeerküste entlang zu fahren. Unser erster Stopp war Barcelona. Wir besuchten natürlich die Sagrada Familia, wie ca. 15.000 andere pro Tag! Es ist schon ein gewaltiges Bauwerk, das erst 1882 von Antoni Gaudi i Cornet begonnen wurde. 2026 soll die Kathedrale tatsächlich fertig gestellt werden. Sie ist eine einzigartige Verschmelzung aus Gotik, Art Nouveau (Modernisme) und organischen Formen, inspiriert von der Natur. Dieser Stilmix ist natürlich Geschmackssache aber beeindruckend ist sie in jedem Fall.

Ebenso beeindruckend ist der Triumpfbogen, der zur Weltausstellung gebaut wurde und ganz bewusst kein Siegesdenkmal sein soll. Er soll für Weltoffenheit stehen. Natürlich mussten wir auch beim Picasso-Museum vorbei. Allerdings war uns der Besucherandrang und der Eintrittspreis einfach zuviel. Nebendem hatte die Altstadt so viele schöne Gassen zu bieten, daß uns in keinem Fall langweilig wurde.

Nächstes Highlight war dann Tarragona. Das Monumento a los Castellers ist eine große Bronzeskulptur des Künstlers Francesc Anglès. Sie ist ein Symbol der tief verwurzelten Tradition der Castells (menschliche Türme). Auch Relikte aus der römischen Vergangenheit lassen sich hier finden. Hier genossen wir auch zum ersten mal einige Tapas (leckere kleine Speisen, die man zur Mittagszeit einnimmt). Zum Schluss des Tages führte uns google-maps wegen einem Staus eine Abkürzung, die es echt in sich hatte. Da konnte Karmit schon mal zeigen, was in ihm steckt. Wir sind begeistert!

Peniscola, ein typischer Touristenort am Mittelmeerstrand war dann eine echte Abschreckung für uns. Normalerweise leben hier ca. 7.500 Einwohner. Jetzt in der Hauptsaison sind es 150.000! Fast alle liegen am Strand. Daher konnte ich die tolle Altstadt mit Zitadelle fast alleine besichtigen. Renate verzichtete wegen der Menschenmassen ganz auf das Erkunden der Stadt.

Eine der beeindruckendsten Städte war für uns Valencia. Sie hat so viele Schönes zu entdecken. Wir parkten (wie so oft) außerhalb der Stadt und fuhren mit der U-Bahn ins Zentrum. Besonders beeindruckte uns die “Iglesia de San Juan del Hospital”. Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut und gilt als die älteste erhaltene Kirche der Stadt. Sie wurde durch die Johanniter erbaut. Der Name „Hospital“ kommt daher, dass die Kirche Teil eines Hospital- und Ordenskomplexes war, in dem Pilger und Kranke versorgt wurden. Noch heute ist sie eine sehr aktive Kirche. Weiter ging’s zur “Real Basílica de Nuestra Señora de los Desamparados”. Sie gehört zu den wichtigsten Kirchen Valencias. Hier konnten wir gerade eine Messe miterleben. Natürlich muss man bei dieser Gelegenheit auch den “Heiligen Gral” erwähnen. Er wird in der Kathedrale aufbewahrt. Nach der Überlieferung soll dieser Kelch derjenige sein, den Jesus beim Letzten Abendmahl benutzt hat. Die Gestaltung des Kelches war im Raum Palästina zur Zeit Jesu sehr üblich, es ist nicht unwahrscheinlich, daß es tatsächlich dieser Becher sein könnte.

Gestärkt durch einen leckeren Cappucino ging es weiter zur Seidenbörse. Im 15. und 16. Jahrhundert erlebte Valencia eine wirtschaftliche Blütezeit als Handelsmetropole am Mittelmeer. Besonders der Seidenhandel war von zentraler Bedeutung – daher der Name Seidenbörse. Sie diente nicht nur dem Handel, sondern auch als Treffpunkt für Kaufleute, Vertragsabschlüsse und gerichtliche Schlichtungen. Ein wirklich sehr beeindruckender Bau. Dann noch zu den gegenübergelegenen zentralen Markthallen, eine der größten in Europa.

Nach soviel Kultur ging es mit einem sehr schönen Besuch eines befreundeten Ehepaares (Kurt und Brigitte Häfeli) in Denia weiter. Wir haben in den 80er Jahren gemeinsam unsere Arbeiten gegründet und sind nun alle in die Nähe des Rentenalters gerückt. Es war so schön, viele der alten Erinnerungen aufleben zu lassen und zu sehen wie Gott uns über so viele Jahre geführt hatte. Nach dieser Begegnung entschieden wir uns – bevor es zu neuen kulturellen Highlights geht – noch eine kleine Pause am Strand einzulegen. Dieser Tag der Entspannung an einem wunderschönen Ort (kleine Bucht am Meer) tat wirklich gut.

Nun stehen die letzten Höhepunkte im Süden Spaniens an: Den Besuch von Almeria empfanden wir eher enttäuschend. Vielleicht lag es auch an der Hitze – aber irgendwie konnten wir uns nicht wirklich für die Stadt begeistern. In den nächsten beiden Tagen geht es dann noch nach Malaga bevor wir die Fähre nach Afrika nehmen werden.

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