Der Süden Marokkos

Ab Tan-Tan-Plage liegen nun 1200km Richtung Süden durch die Sahara vor uns. Es gibt eigentlich nur eine Straße, die RN1, die für uns am Atlantik entlang nach Mauretanien führt. Dabei geht es durch das „südliche Marokko“ oder die „West-Sahara“, ein politisch umstrittenes Gebiet, das zu Marokko gehört. Über die politischen Details möchte ich mich an dieser Stelle nicht auslassen. Googelt bei Interesse einfach mal. Eine zweispurige Autobahn in einem hervorragenden Zustand, auf der wir fast durchgängig mit 100km/h vorankommen bringt uns schnell vorwärts. Einziges Hindernis: Dromedare oder Sandverwehungen. Später wird die Straße dann einspurig und je weiter wir Richtung Süden vorankommen auch der Belag und die Breite schlechter.

Für uns heißt das jetzt erst mal: Wasser- und Lebensmittelvorräte aufstocken. Wir filtern das Wasser ja bevor es bei uns in den Tank kommt, d.h. der ganze Frischwassertank enthält Trinkwasser. Da sind ca. 300l, also ein beachtlicher Vorrat. Unterwegs haben wir an kleineren Quellen immer mal wieder nachgetankt. Lebensmittel des täglichen Lebens bekommt man eigentlich in jedem Dorf und so sind Gemüsevorräte kein Problem und zudem extrem günstig. Anders sieht es beim Fleisch aus. Da tun wir uns beim Einkauf immer etwas schwer – aber auch das gelingt ab und zu (Ziegenhackfleisch, Kamelgulasch). Zudem müssen alle Vorräte an Schweinefleisch (Würstchen, Speck etc.) bis zur Ankunft in Mauretanien aufgebraucht sein. Tanken ist überhaupt kein Problem. Wir haben ja einen 300l-Tank zudem befinden sich an der Strecke zahllose Tankstellen, viele weitere sind gerade im Bau.

Gleich zu Beginn der Strecke erlebten wir etwas kurioses: Es regnete und zwar nicht gerade wenig. An unserer Strecke durch die Sahara sahen wir immer wieder Wasserpfützen und kleine Seen – das hätten wir so nicht erwartet. Grundsätzlich ist es recht schwer, gute Übernachtungsplätze zu finden. In Dakhla, einem Eldorado für Kite-Sufer (dort fand gerade die Weltmeisterschaft statt) gibt es den berühmten Stellplatz “PK25”. Hier überwintert fast ein ganzes Dorf an Wohnmobilen. Wir waren noch in der “Vorsaison” unterwegs und so teilten wir uns den riesigen Platz mit netten Schweizern und Polen. Zum Kite-surfen braucht man viel Wind, den gibt’s während unserer Reise in Hülle und Fülle. Ich versuchte unseren Kermit immer so im Wind zu parken, daß er möglichst wenig wackelte.

Eine Campinginfrastruktur gibt es nicht und das parken am Strassenrand ist auch nicht so prickelnd. Wir merken wie wir uns erst wieder an das freie Stehen in der Natur gewöhnen müssen. Gestern standen wir z.B. ganz alleine in der Nähe eines Strandes. Um 20:00 kamen zwei Herren von der “lokalen Verwaltung” vorbei und wollten unsere Pässe fotografieren. Sie waren sehr nett aber es ist immer ein komisches Gefühl. Nachts um 1.15 Uhr stand dann die Polizei an der Tür und wollte wieder die Pässe sehen und überprüfen. Es sind alle immer sehr nett aber es fühlt sich doch immer etwas komisch an.

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