Marokko Teil 3

Der Besuch der Hafenstadt Essaouira ist eigentlich Pflicht, für Wohnmobilisten aber eher schwierig. Die Zufahrt für Wohnmobile ist überall verboten. So haben wir uns entschlossen an einem großen Supermarkt (Carrefour) zu parken und von dort aus mit einem „petit taxi“, einem kleinen Taxi, zur Medina fahren zu lassen (1.-€). Die Medina wurde erst im 18. Jahrhundert angelegt. Sie ist besonders, weil sie – anders als viele andere marokkanische Altstädte – weitgehend symmetrisch aufgebaut ist und über relativ gerade Straßen und zwei Stadttoren verfügt. Der Fischereihafen und der anschließende Markt ist eines ihrer Highlights. Unzählige kleine Boote bringen den täglichen Fang an Land, der ist in Summe beträchtlich. 2024 waren es z.B. rund 25.000t Fisch und Meeresfrüchte. Der Fang wird direkt an kleinen Ständen verkauft. Nachdem man sich den Fisch ausgesucht und erworben hat, kann man ihn gleich an den Grillständen daneben zubereiten lassen. Wir waren uns da etwas unsicher und zogen lieber ein kleines Restaurant in der Innenstadt in einer Seitengasse vor. Auch die Befestigungsanlagen sind berühmt. Alles ist recht sauber und für einen Besuch absolut lohnenswert.

Nun stand mein (Uwe) Geburtstag an und wir entschieden uns, auf dem Weg nach Agadir bei einem netten Restaurant „Les Tajines Bleus“ einen Stop einzulegen. Wir hatten im Vorfeld viel Gutes darüber gelesen, was sich bei unserem Besuch mehr als bestätigte. Für den Abend bestellten wir eine Tajine (marokkanische Spezialität in einer Art Römertopf gegart) mit Ziegenfleisch. In diesem Gebiet fressen die Ziegen oft die Früchte des Argan-Baumes und haben dadurch einen besonders guten, nussigen Geschmack. Bei der 2stündigen Vorbereitung durfte ich Hassan, dem unglaublich netten Koch, zur Hand gehen. So bin ich jetzt genaustens informiert wie eine gute Tajine gekocht wird. Das hat wirklich Spaß gemacht. Am Abend durfte sich Renate dann vom Ergebnis überzeugen. Zum Frühstück hatte mir Hassan dann tatsächlich noch einen Geburtstagskuchen gebacken – mit Kerze! So brachen wir an diesem Vormittag dann sehr ermutigt und gut gestärkt nach Agadir auf.

Unser Kermit brauchte nach den ersten 10.000km jetzt einen ersten Ölwechsel. Den Filter hatte ich schon von Zuhause mitgenommen, aber wo wechseln lassen? Von Abdoul von der „Garage Sahara Zagora“, den ich über einen guten Bekannten (Uli Dolde) kennen gelernt habe, erhielten wir einen Tipp. Als wir diese Werkstatt fanden waren wir uns nicht mehr ganz sicher, ob wir wirklich richtig waren (sah eher aus wie ein riesiger Schrottplatz) aber es war wohl eine der Schrauberstrassen im Raum Agadir. Schnell und freundlich besorgten die Jungs von Abdeslam das passende Öl für uns und so wurde der Ölwechsel sofort erledigt. Für sage und schreibe 55.-€ inkl. 10l Öl waren wir innerhalb ca. 2h fertig. Zuvor hatte ich noch nie an meinem Geburtstag einen so speziellen Ort besucht. Diese Schrauberstraße kann ich sehr empfehlen.

Jetzt hatten wir keine Lust mehr, noch lange einen Stellplatz zu suchen und wählten einen der nahegelegenen Campingplätze. Der entpuppte sich als Volltreffer: warme Duschen, riesige Parzellen, Swimmingpool, Restaurant, kaum besetzt, für 8,50€/Nacht.

Sogar drei Waschmaschinen, von denen wir gleich am Folgetag zwei belegten, standen zur Verfügung. Also: Wäsche waschen und damit startklar machen für die nächsten 4 Wochen. Leider erkältete sich hier Renate, sodass sie sich nun leider im Bett erholen muss. Wir hoffen, daß es ihr bald besser geht. So bleiben wir noch etwas länger auf diesem wunderbaren Platz.

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